Hallo ESFA,
Jetzt ist mein Jahr in Frankreich ( eigentlich schon länger :P ) zu Ende und ich bin sehr zufrieden diesen Austausch gemacht zu haben.
Weil mir die Berichte alle sehr geholfen haben, möchte ich auch noch einen schreiben.
Am Anfang meines Austausches war ich sehr sehr froh über meine Familie und das hat sich von da an auch nicht mehr geändert! Ich habe meine Gastfamilie wirklich lieb !! Vorallem meine eine Gastschwester und meine Gasteltern! Meine Gastschwester ist eine wirklich gute Freundin von mir geworden, wir passen einfach supergut zusammen und haben soviel zusammen gelacht, geredet und erlebt, allein schon deshalb hat sich dieser Austausch für mich gelohnt ! Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Kontakt halten werden und dass ich immer zu Ihnen kommen kann, wenn es mich mal wieder nach Frankreich zieht.
In den ersten drei Monaten war ich immer überfroh, wenn die Schule vorbei war oder das Wochenende kam, weil ich in der Schule keine Freunde hatte( das soll nicht heißen , dass ich ausgeschlossen wurde, aber ich musste auf alle zugehen und im Prinzip hat sich kaum einer für mich interressiert, sie waren halt einfach nett und freundlich zu mir, aber mehr auch nicht. Ich denke das liegt teilweise auch wirklich an den Franzosen, die nicht so offen Ausländern gegenüber sind). Das ist vielleicht der Vorteil von einem echten Austausch, da hat man eine/n Austauschpartner/in und somit schon einmal einen "Freundeskreis" und ist nicht allein. (Meine Gastschwester war leider schon auf der Uni).
Ich war anfangshäufig oft deprimiert, weil ich nie außerhalb etwas gemacht habe mit Freunden, da braucht man sich in Frankreich aber eigentlich nicht sooo viele Sorgen machen, weil die Franzosen nach der Schule und an ihrem Eintagswochenende nicht mehr soo viel unternehmen. Das ist relativ normal , da kommt dann das französische Familienleben hervor.
Kurz vor Weihnachten habe ich angefangen mich wohler zu fühlen, ich hatte langsam einzelne festere Freundinnen und die Leute fingen an mich zu "sehen". Im Januar habe ich dann das erste Mal bei einer französischen Freundin übernachtet.
In Perpignan kennen sich übrigens alle ausländischen Schüler. Alle gehen in zwei zusätzliche Stunden FLE (= Francais Langue Etrangere), das ist dort so üblich. Dort habe ich schnell neue Freunde aus allen möglichen Ländern kennengelernt.
Ende Februar war ich 10 Tage in Deutschland und dort hab ich dann schon ein ganz kleines bisschen meine französische Klasse vermisst ( mir kommen grade beim Schreiben die Tränen, wenn ich an all die Leute denke...) und ab da habe ich eigentlich nur noch gute Erinnerungen. Es lief eigentlich nur noch gut ! In meiner Klasse war ich gut aufgenommen, ich hatte meinen festen Freundeskreis, mit meiner Familie lief auch alles super, ich verstand schon lange alles, was man mir sagte, ich habe Dinge unternommen!
Alles in allem denke ich, es ist tausendmal besser ein ganzes Jahr zu bleiben, weil man in der zweiten Hälfte erst alles anfängt zu verstehen und das Sprechen keine Mühe mehr macht, man deshalb das meiste und schönste erlebt und sich alles, was man sich aufgebaut hat, festigen kann.
Bisous, Anne
Hallo ESFA,
seit meinem letzten Bericht, den ich 2 Monate nach meiner Ankunft hier in Perpignan geschrieben habe, hat sich einiges geändert! Ich bin hier jetzt viel, viel glücklicher als damals, habe mich supergut eingelebt und fühle mich in meiner Klasse richtig wohl. Ich habe hier jetzt wirklich gute Freunde gefunden, mit denen ich auch außerhalb der Schule manchmal Sachen unternehme. Am Anfang war es wirklich ein bisschen hart sich Freunde zu machen und ich hab das Gefühl, dass die Leute hier Winterschlaf machen, weil irgendwie kaum einer etwas unternommen hat den ganzen Winter lang, aber da jetzt bald der Sommer kommt, hoffe ich, dass sich das bessert :) Am Anfang konnten die Leute hier glaube ich nicht so vel mit mir anfangen, aber jetzt wo mich alle mehr oder weniger kennen, werden sie auch offener und integrieren mich mehr. Zum Beispiel fangen jetzt( nach 7,5 Monaten.. ist schon ein bisschen lange meiner Meinung nach, aber ich möchte jetzt auch nicht klagen) manche Leute an wirklich freundschaftlich mit mir zu reden und fragen mich auch mehr und alles. Ein Mädchen aus meiner Klasse zum Beispiel, mit der ich eigentlich nie wirklich viel geredet habe ist seit 2 Wochen oder richtig offen zu mir und hat mich auch gefragt, ob wir in den Ferien nicht etwas machen wollen, darüber war ich echt überrascht.
Vor einem Monat habe ich ein Praktikum ( von der Schule aus ) in einer Boulangerie gemacht. Das war super! Die waren total nett zu mir und ich durfte alles mögliche ausprobiern und sie haben mir die ganze Zeit gesagt, wie gut ich spreche und auch wenn ich jeden Tag um 7 Uhr dort sein musste, war das trotzdem erholsam, da ich den Nachmittag und den Samstag frei hatte :) Fast wie in Deutschland ! Diese Erfahrung werde ich immer in Erinnerung behalten, weil Frankreich ja auch für seine Patisserie und alles bekannt ist :) ab und zu gehe ich dort jetzt noch vorbei um "ein Coucou zu machen", oder Brot zu kaufen.
Für die Ferien sind noch keine festen Termine geplant, aber ich habe schon mit mehreren Leuten ausgemacht, dass wir mal zusammen in die Stadt oder an den Strand ( diese Woche war das Wetter wunderschön hier, da war ich auch gleich 2 Mal am Strand :D ) gehe :) . Gestern war ich zum Beispiel schon bei einem Mädchen aus meiner Klasse, die in Canet direkt am Strand wohnt, in einer Wohnung mit blick auf das Meer (...) und das kam auch von ihr aus, das Angebot! Ich schätze ich werde auch öfters was mit den anderen Deutschen hier machen( wie immer ), weil die einfach alle unglaublich lieb sind und unternehmungslustiger als die meisten Franzosen.
Wegen alldem freue ich mich schon auf die Ferien und den anstehenden Sommer :D ( Ich hab mir fest vorgenommen dieses Jahr einmal in meinem Leben braun zu werden :D )
Mit meiner Familie läuft es auch gut, ich liebe meine Gastmama voll, die ist sooo unglaublich lieb und kümmert sich so sehr um mich. Mein Gastvater ist auch sehr nett und di anderen auch , nur mein Gastbruder redet nie, das ist ein bisschen anstrengen, wenn wir immer zusammen schweigend zum bus laufen ... aber naja und meine Gastschwester, mit der ich am Anfang so vel unternommen habe ist jetzt leider immer sehr beschäftigt mit ihrem Studium, das ist ein bisschen schade aber wir verstehen uns dennoch sehr gut.
Viele liebe Grüße Anne
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