Bonjour à tous,
hier kommt mein bericht....
Eine Zeit im Ausland verbringen, viele Jugendliche meines Alters dort kennen zu lernen, ein anderes Schulsystem zu erleben, in eine andere Kultur mit ihren ganz persönlichen Sichtweisen und Angewohnheiten einzutauchen und zu guter letzt auch noch meine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, das klang nicht schlecht dachte ich mir und so entschied ich in der Stufe 11 drei einhalb Monate in Frankreich zu verbringen und auch für diese Zeit ein lycée zu besuchen.
Anders als in Deutschland werden in Frankreich die Schüler der letzten beiden Jahrgänge in verschiedene filières eingeteilt, was man im Deutschen mit Studiengang übersetzen kann.
Die lycéens haben dann die Wahl ein Abi mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt(S), sprachlichem Schwerpunkt(L) oder mit gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt(ES) abzulegen.
Ich habe mich schließlich für das letztere entschieden und kam in die Première ES 1 des lycée Pablo Neruda, welches in Saint martin d'Hères, einer vorstadt von Grenoble liegt.
nach einer Woche ferien, während welcher ich mich mit meinem neuem Zuhause auf Zeit vertraut machen durfte, wahnsinnig vielen leuten vorgestellt wurde, meine ältere Gastschwester auf eine kleine Party begleitete, mir schon einmal die Innenstadt Grenobles ansah und auch meine neuen Schulbücher kaufte, begann diese Schulzeit für mich.
Am ersten Schultag wurde ich von meiner Gastmutter in das lycée begleitet, eine Schulsekretärin zeigte mir den Weg zu meinem KLassenraum und stellte mich auch meiner Klassenlehrerin vor.
Meine Klasse bestand aus 35 Schülern, was selbst für französische Maßstäbe viel ist.
An diesem ersten Tag diktierte uns meine Klassenlehrerin unsere Stundenpläne, was mir aufgrund der Geschwindigkeit, mit welcher sie dies tat noch Schwierigkeiten bereitete, jedoch kam mir gleich ein Sitznachbar zu Hilfe, der mir seinen Stundenplan zum Abschreiben lieh.
Außerdem stellten sich an diesem Tag alle lehrer im Schnelldurchlauf vor und forderten Disziplin und Leistungsbereitschaft, denn schließlich stand das bac schon fast vor der Tür, welches je nach der filière in manchen Fächern schon am Ende der vorletzten Jahrgangsstufe, in welcher ich mich befand geschrieben wird.
Insgesamt habe ich während meinem Aufenthalt daneben, dass der Unterricht in Frankreich sogar manchmal erst um halb sechs endet noch weitere Unterschiede zum deutschem Schulsystem entdecken können wie zum Beispiel die große anzahl an Tests, die die französischen Schüler bewältigen müssen.
Auch war für mich die eineinhalbstündige Mittagspause, die um 12 beginnt neu.
Diese freie Zeit, von der abends oder am Nachmittag eher zu wenig vorhanden ist, wird dann mit Freunden beim Essen in der Kantine verbracht, wo das Essen bis auf ein paar Mal immer sehr ausgewogen und lecker war, fast wie in einem Restaurant.
Außerdem finden in der Mittagspause oft AG's statt. immer donnerstags habe ich daher an der Handball AG teilgenommen, wodurch ich dann auch mit Vielen aus anderen Klassen in Kontakt gekommen bin.
Auch wenn ich feststellen musste, dass Schule in Frankreich manchmal sehr erschöpfend sein kann, kann ich auf eine schöne Zeit zurückblicken, habe Freundschaften geschlossen, viele Ausflüge mit meiner Gastfamilie unternommem u.a. ins Theater oder zum Schlittenfahren in die Berge, da Grenoble am nördlichen Teil der Alpen liegt, während meiner Herbstferien ein paar Tage in lyon verbracht, den letzten Harry Potter Band auf Französisch gelesen und auch mein Französisch verbessert, was sich auch daran zeigt, dass ich in den ersten Tagen nach meiner Rückkehr nach Deutschland andauernd nach deutschem Vokabular gesucht habe und stattdessen in einem Mischmasch aus Deutsch und Französisch oder lieber gleich ausschließlich auf Französisch gesprochen habe. Nun habe ich fast schon wieder Lust zurückzukehren und wer weiss vielleicht klappt es ja in den Sommerferien?
Ein frohes neues jahr und vielen Dank, dass sie mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben,
Suzanne
© esfa e.V. | Schüleraustausch nach Frankreich & Kanada